Der Rhodesian Ridgeback basiert auf alten, bodenständigen Rassen aus dem südlichen Afrika. Die holländischen Buren, Deutschen und Hugenotten, die im 16. und 17. Jahrhundert in Südafrika einwanderten, brachten jeder nach ihrer Neigung die gewöhnlichen europäischen Hunderassen mit. Weil sich diese Leute als ländliche Pioniere in einem neuen und unzivilisierten Land behaupten wollten, waren es überwiegend mittelgroße und große Arbeits- und Jagdhunde. Darunter waren Terrier, Spaniels, Mastiffs, Bulldogs, Bluthunde, Deerhounds und Saupacker, ebenso wie viele Hunde von weniger vornehmer Abstammung. Niemand weiß Genaues über die Ahnen des Ridgebacks.

 

Während zweier Jahrhunderte ging es für beide, Mensch und Hund, ums Überleben der Tüchtigsten. Lange bevor Europäer im südlichen Afrika siedelten, wurden Angehörige des Hottentottenstammes auf ihren Jagdausflügen von Tieren begleitet, die als Hottentotten-Jadghunde bekannt wurden. Da man sie in Afrika heute nicht mehr auffinden kann, wurden gut erhaltene ausgegrabene Überreste studiert. Es waren Hunde mit spitzem Ohr und spitzer Schnauze, langer buschiger Rute, langen Gliedmaßen und einem rotgoldenen Fell; sie waren bedeutsame Ahnen der Ridgebacks. Vermutlich von einem schakalähnlichem Tier  abstammend, unterscheiden sie sich in der Abstammung von jedem unserer gegenwärtigen Hunde. Ein hervorstechendes Merkmal der Hottentotten-Jadghunde, vor allem die der Khoi-Khoi,  war ein in entgegengesetzter Richtung verlaufender Haarstreifen entlang der Wirbelsäule.

 

Die ersten Großwildjäger waren von der Leistung dieser Tiere begeistert. Es kam so weit, dass das Vorhandensein eines Ridges als Mittel zum leichteren Erkennen des wünschenswerten Typus diente. Die nachfolgenden Generationen aus der Zucht von ridgetragenden Abkömmlingen untereinander festigten den Ridge als erbliches Merkmal.  Diese Hunde spürten auf weite Entfernungen das Wild auf, warnten rechtzeitig vor Gefahren und beschützen auch die Siedlungen, sie wurden später von den Kolonialherren mit verschiedenen anderen Rassen verkreuzt und zur Bewachung ihrer Farmen und zur Jagd auf Löwen und anderes Großwild eingesetzt. Ihre Aufgabe hierbei war, das Wild aufzuspüren und so lange am Platz zu binden, bis die Jäger vor Ort waren. Der Name „Löwenhund“ ist keine Phantasiebezeichnung, er ist ein hart verdienter Titel, wenn man bedenkt, dass viele dieser Hunde den Jagdeinsatz nicht überlebten.

 

Im Jahre 1875 brachte der Missionar Rev. Charles Helm, ein Paar ridgetragender Kreuzungen zwischen Hottentotten-Hund und europäischer Rassen vom Kap der Guten Hoffung nach Rhodesien. Einige Nachkommen dieses Paares wurden verwendet, um eine Meute Jagdhunde zusammenzustellen, die Cornelius van Rooyen gehörte, der frühen Autorität des „Wildlife“ von Südafrika.  Der Ruhm von van Rooyens „Löwenhunden“ war weit verbreitet und für einen Hund aus seiner Zucht wurde ein stolzer Preis bezahlt. Ein Foto (siehe nächstes Bild) von ihm, das ihn in hohem Alter mit einem seiner Hunde zeigt, lässt gut erkennen, dass seine Hunde große, langbeinige Tiere waren, mit dem typischen Aufbau und dem Ridge unserer heutigen Hunde. Van Rooyen hat für die Nutzbarkeit, die Entwicklung und für das Bekanntwerden des Ridgeback wahrscheinlich mehr getan als alle seine Zeitgenossen.

 

Es ist größtenteils dem Einfluss und den Bemühungen von F.R. Barnes zuzuschreiben, dass im Jahr 1922 der „Rhodesian Ridgeback Club“ (Parent Club) in Rhodesien gegründet wurde, um die Züchtung und Ausstellung der Ridgebacks zu fördern, den Standard festzulegen und die charakteristischen Merkmale der Rasse zu bewahren. Der von F.R.Barnes  in Bulawayo, Rhodesien, aufgestellte Originalstandard gründet auf dem Dalmatiner-Standard und wurde von der Kennel Union des Südlichen Afrika 1926 anerkannt, und hat seitdem keine wesentlichen Veränderungen erfahren. Ursprünglich als „gun dog“ klassifiziert, wurde er 1949 zu den „sporting dogs“ eingereiht.

 

Ende der Zwanziger- Jahre kamen die ersten Ridgebacks nach England und Amerika, erst mehr als 25 Jahre später wurden die ersten „Löwenhunde“ in Deutschland und in der Schweiz registriert, im Jahr 1975 erfolgte die erste Eintragung eines Rhodesian Ridgeback in das Österreichische Hundezuchtbuch. Neben dem Rhodesian Ridgeback sind noch andere Hunde mit einem Rückenfellstreifen bekannt. Unter anderem der Thai-Ridgeback, der 1993 durch die F.C.I. anerkannt wurde.